Arte-Doku: Zwei Kronprinzen, zwei Weltreiche – und zwei vollkommen unterschiedliche Dramen in schicksalhafter Verbindung zueinander: Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen. Beide Prinzen leiden unter den ihnen zugedachten Rollen, eine Welt aufrechtzuerhalten, die im Einsturz begriffen ist. Und beide arbeiten sich an ihren Kindheitstraumata ab.

Rudolf von Österreich muss ertragen, dass sein unnahbarer Vater Kaiser Franz Joseph mit seinen intellektuellen Aktivitäten nichts anfangen kann. Bei Wilhelm von Preußen sind es die überhöhten Erwartungen der Mutter, Kronprinzessin Victoria, denen er trotz aller Bemühung nicht gerecht werden kann. Beide Prinzen wachsen mit dem Gefühl auf, dass man ihnen die Kaiserwürde nicht zutraut. Ihre Kindheit und Jugendjahre fallen in eine turbulente Zeit: In der Schlacht von Königgrätz 1866 besiegt Preußen Österreich und begründet später das Deutsche Kaiserreich.
Wenige Jahre danach werden die beiden Reiche dennoch Bündnispartner. Als Symbol dafür sollen auch Wilhelm und Rudolf, die fast gleich alt sind, Freundschaft schließen. Als junge Männer könnten ihre Ziele und Weltanschauungen unterschiedlicher nicht sein: Der liberale Rudolf hat die Vision eines vereinten Europas. Der konservative Wilhelm hingegen will sein eigenes Reich stärken und autoritär regieren.

Die internationale Koproduktion (ZDF/arte, ORF 2) „Duell der Kronprinzen – Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen“ erzählt in einem opulenten Dokudrama die Geschichte zweier gleichaltriger Erben europäischer Kaiserhäuser, die grundverschiedene Wege gehen.