Der Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Schnee auf Barrikaden, vermischt mit dem Geruch qualmender Öltonnen und den Klängen ukrainischer Volkslieder.

Aus allen Ecken des Landes sind die Menschen gekommen, um für mehr Gerechtigkeit und Freiheit und gegen einen korrupten Staatsapparat zu kämpfen. Friedlich zunächst, bis die Situation Mitte Januar eskaliert. WESTEND Film war für arte Metropolis war im Herzen der Revolution: die letzten friedlichen Tage auf dem Maidan.

Schriftsteller Serhiy Zhadan nimmt uns mit auf den Euro-Maidan – den Unabhängigkeitsplatz Kiews. An diesen Tagen führen alle Wege dorthin. Fotograf Igor Gaidai gibt mit seinen Porträtaufnahmen den Protesten ein Gesicht und Pianistin Antuanetta Mishechenko bringt den Platz zum Singen. Ein paar Straßen weiter trainieren die Tänzer des Kiyv Modern Ballet für die Premiere am Abend. In der Künstlerkneipe Kupidon trägt uns Serhiy Zhadan sein jüngstes Gedicht über die Politiker seines Landes vor. Und als die Nacht hereinbricht tanzen die einen zu Vivaldis Winterreise, die anderen Diskutieren über Politik und auf dem Maidan bereitet man sich auf eine weitere unsichere Nacht vor. Die Frage, die alles bestimmt: was bringt der Morgen?