ARTE Dokumentation. Vor Millionen von Jahren bedeckt ein riesiges Binnenmeer große Teile Mitteleuropas. Halb Serbien ist von diesem Urmeer bedeckt. Hier sammelt sich das Wasser Europas, das durch die Flüsse von den Alpen, Karpaten und dem Dinarischen Gebirge transportiert wird. Das Urmeer verlandet allmählich. Doch noch heute prägt das Wasser das Balkanland und hat Serbien viele Gesichter gegeben. Die Donau und die großen Flüsse Save, Morava, Drau und Theiß tragen noch heute Wasser aus halb Europa in das Land hinein. Das Wasser formt das Land und schenkt ihm Schutz, Nahrung und Leben. Es entstand ein einzigartiger Lebensraum mit vielfältigen Ökosystemen und ein Hotspot für Biodiversität in Europa.
Das Eiserne Tor ist die größte Flussklippenlandschaft Europas und UNESCO-Weltnaturerbe. Hundert Kilometer lang hat sich die Donau einen Weg durch die Südkarpaten zum Schwarzen Meer geschaffen. Vor einigen Jahren wurde das „Eiserne Tor“ auch zum ersten UNESCO Geopark in Serbien erklärt. Die dichten Wälder der Tara gehören zu den letzten Rückzugsgebieten des Braunbären auf dem Balkan. Bevor der Schnee die Gebirgshänge in eine dichte Decke hüllt, begibt er sich auf die Suche nach einem Ort, wo er die kalten Wintermonate überstehen kann. In den Ausläufen der Karpaten hat das Wasser tiefe Karsthöhlen in die Gebirgsregion gegraben. Die Lazareva-Höhle ist mit ihren 9818 Metern die längste Höhle in ganz Serbien und Lebensraum für Arten, die nur hier vorkommen. In den Steilklippen des Uvac-Canyons lebt ein lebendiges Fossil: Der Gänsegeier galt bereits als ausgestorben. Doch intensive Schutzmaßnahmen konnten seinen Bestand bewahren. Heute ist die Uvac-Schlucht einer der wichtigsten Rückzugsorte des Greifvogels.
