Die Landung der Mayflower steht für die meisten Amerikaner exemplarisch für den Anfang ihrer Nation. Dabei gelten die Pilgerväter als Symbol aller Tugenden Amerikas.

Mutig waren die englischen Puritaner 1620 auf der Suche nach Selbstbestimmung und Bewahrung ihrer kulturellen Identität aus ihrer holländischen Diaspora in die Neue Welt aufgebrochen. Mit an Bord waren aber auch Menschen, die nicht zu ihrer Religionsgemeinschaft gehörten. Scherzhaft unterschieden die frommen Puritaner zwischen „Heiligen“ und „Fremden“.

Noch bevor diese zusammengewürfelte Gemeinschaft die Küste erreichte, gaben sie sich mit dem Mayflower Compact ein Regelwerk, das für alle Kolonisten – die „Heiligen“ ebenso wie die „Fremden“ – gelten sollte. Es galt, das zivile Leben einer Gemeinschaft zu regeln, die aus Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Weltanschauungen bestand. Die Trennung von Kirche und Staat war ein Leitgedanke dieses einfachen Gesellschaftsvertrages, der auch Auswirkungen auf das Staatswesen hatte, das sich aus diesen Anfängen entwickelte.

Doch zunächst musste die junge Kolonie mit vielen Problemen kämpfen. Die Freundschaft mit den Wampanoag-Indianern und der Friedensvertrag mit deren Häuptling Massaoit bewahrte die Siedler vor dem sicheren Tod in der Wildnis und ließ die Kolonie allmählich gedeihen.
Unter den ersten Kolonisten stach William Bradford besonders hervor. Als Waisenkind hatte er Aufnahme in einer puritanischen Gemeinde gefunden. Er war einer derjenigen, die für den Kolonisationsversuch in der Neuen Welt votierten. Und er gehörte zu den Unterzeichnern des Mayflower Compact. Über viele Jahrzehnte war Bradford Gouverneur der jungen Siedlung und bestimmte maßgeblich ihre Geschicke. Mit seinem Tagebuch Of Plymoth Plantation hinterließ er einen Bericht über diesen Aufbruch ins Ungewisse, der welthistorische Folgen haben sollte.